So., 27.10., 17:30 Uhr, Bremen
Die Fotografin Libuše Jarcovjáková dokumentiert mit ihrem Leben gleichzeitig auch ein Stück europäischer Geschichte. Sie erzählt vom Erwachsenwerden in der sowjetisch besetzten Tschechoslowakei, von politischen Repressionen, Fabrikarbeiten, Partynächten in queeren Clubs, privaten und beruflichen Rückschlägen. Sie erzählt von Freundschaft und Einsamkeit, von romantischen und sexuellen Begegnungen mit Männern und Frauen, vor allem aber: Von der radikalen Suche nach Authentizität. Durch ehrliche und intime Einblicke wird hier die Verschmelzung des Politischen mit dem Privaten greifbar. Dabei ist die Dokumentation, basierend auf schwarzweiß Fotografien der Künstlerin und kommentiert durch ihre wortgewaltigen Tagebucheinträge, auch in ästhetischer Hinsicht ein fesselndes Gesamtkunstwerk.
Inhaltshinweise
Alkohol- und Drogenkonsum, Bilder rauchender Kinder und toter Tiere, Depressionen, Nacktheit, Schwangerschaftsabbrüche mit gesundheitlichen Folgen, Stroboskop- und Lichteffekte, Unfälle
CZE/SVK/AUT 2024 | Dokumentarfilm | R: Klára Tasovská | 90 Min. | tscheschische Originalversion mit deutschen Untertiteln