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Programm 2023

Übersicht 2023

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Programm Bremen

DiMiDoFrSaSo

Di. 24.10.2023

19:00 Uhr: Der Lange Kurzfilmeröffnungsabend

Mi. 25.10.2023

17:30 Uhr: A Happy Man

20:00 Uhr: Le Paradis

Do. 26.10.2023

17:30 Uhr: Hummingbirds (auch online)

19:30 Uhr: Preisverleihung: Who I Am Not

22:15 Uhr: Touch Me Not

Fr. 27.10.2023

17:30 Uhr: Les cinq diables

20:00 Uhr: Motståndaren

22:30 Uhr: Passion

Sa. 28.10.2023

15:00 Uhr: Before I Change My Mind

17:30 Uhr: All the Colors of the World Are Between Black and White

20:00 Uhr: Life Is Not a Competition, but I‘m Winning

22:30 Uhr: (Que)erotische Kurzfilmnacht

So. 29.10.2023

15:00 Uhr: Kokomo City

17:00 Uhr: El castillo (auch online)

19:00 Uhr: Esther Newton Made Me Gay (auch online)

Programm Bremerhaven

Mo. 30.10.2023

19:00 Uhr: Who I Am Not

Di. 31.10.2023

19:00 Uhr: Orlando, ma biographie politique

Mi. 1.11.2023

19:00 Uhr: Kurzfilmabend

WHO I AM NOT

Do., 26.10., 19:30 Uhr, Bremen | Mo., 30.10., 19:00 Uhr, Bremerhaven

Bremen: Verleihung des QueerScope-Debütfilmpreises, Empfang ab 19:00, und anschließendem Q+A mit Tünde Skovrán (voraussichtlich mit Gebärdendolmetschung)

Bremerhaven: nur mit Einführungsrede (voraussichtlich mit Gebärdendolmetschung)

Als die ehemalige südafrikanische Schönheitskönigin und Hobby-Heimwerkerin Sharon Rose Khumalo erfährt, dass sie intergeschlechtlich ist, beginnt sie, ihre eigene Identität zu erkunden. Zusammen mit Inter*-Aktivisti Dimakatso Sebidi will sie die Barrieren überwinden, denen inter* Personen ausgesetzt sind. Die zwei hinterfragen, warum die Gesellschaft so hohen Wert auf eindeutige Geschlechtermerkmale legt, und erkennen, dass ihre beiden Leben parallel und dabei ganz einzigartig verlaufen.

Tünde Skovrán hat mit Sharon und Dimakatso über vier Jahre daran gearbeitet, dem Film eine gemeinsame Form zu geben, um der Inter*-Community eine öffentliche Stimme zu bieten, die selten so respektvoll und eindringlich gelingt wie hier.

Inhaltswarnung: Erwähnung von Inter*feindlichkeit, Gespräche über OPs; Darstellung von Tiertötung, religiöser Hassrede

RO/ZA/CDN/D/US 2023 | Doku | R: Tünde Skovrán | 103 Min. | engl., sotho OmU

A HAPPY MAN

Mi., 25.10., 17:30 Uhr, Bremen

A Happy Man Foto

Marvin, ein trans* Mann, lebt mit Ivan und ihren beiden Kindern in Schweden. Die unerwartete Trennung von ihrer Heimat sowie die Verlangsamung des gesamten Prozesses der physischen und rechtlichen Transition während der COVID-19-Pandemie intensivieren das Miteinander in der Partnerschaft, mit den Kindern, Verwandten und engsten Kolleg*innen. In dieser Zeit der gedämpften Zeitlosigkeit finden die beiden Raum für gegenseitige Unterstützung, Akzeptanz von Marvins Geschlechtsidentität und eine Neudefinition der Rollen innerhalb der Familie.

Soňa G. Lutherová kommt aus der sozialanthropologischen Forschung und gewährt in dieser beeindruckenden Langzeitbeobachtung einen intimen Einblick in das Leben einer Familie, der zeigt, welche Kraft Ehrlichkeit und Zusammenhalt in Wandlungsprozessen haben.

Inhaltswarnung: Misgendering

SK/CZ 2023 | Doku | R: Soňa G. Lutherová | 81 Min. | tschech., slowak., schwed., engl. OmU

LE PARADIS

Mi., 25.10., 20:00 Uhr, Bremen

Joe steht kurz vor der Entlassung aus einer Jugendstrafanstalt und sehnt sich nach Selbstbestimmung. Eigentlich fehlt dafür auch nur noch das Urteil des Gerichts. Doch als Joe sich in William aus der Nachbarzelle
verliebt, wird klar, dass das doch alles nicht so einfach ist. Schnell stellt sich die Frage, was Freiheit eigentlich bedeutet: zu gehen oder zu bleiben?

Der sensibel erzählte Debütfilm zeichnet ein Bild von zwei jungen Menschen, die trotz aller Hindernisse kompromisslos lieben, und durch Rap, Tanz und Kreativität Wege zueinander finden.

Team‘s Favorite!

Inhaltswarnung:

The Lost Boys | B/F 2023 | Spielfilm | R: Zeno Graton | 83 Min. | frz. OmU

HUMMINGBIRDS

Do., 26.10., 17:30 Uhr, Bremen & online

Silvia und Beba wissen, dass die langen Sommernächte ihrer Jugend nicht ewig andauern. 2019, im Alter von 18 und 21 Jahren, verweilen sie an längst vertrauten Orten, weil das Einwanderungsverfahren stockt, und immer droht die Abschiebung. Zwischen Bars, Drive-ins, Sofas von Bekannten und dem Grenzland kämpfen sie gegen die Zumutungen des Alltags, für ihre Community und ihre Zukunft. Die staubige Dämmerung bietet ihnen dabei Raum für Poesie und Träume, Humor und Kreativität.

Für die Berlinale Generation-Jury ist der Film „ein berührender und subtiler Einblick in die intimen Momente unvergesslicher Figuren, deren Selbstbestimmung und Verspieltheit, vor und hinter der Kamera, inspirierend sind. Ihre Aktionen, Witze, Lieder, Lacher und Körper sind politisch und als eine Form des Widerstands so sehr nötig.”

Inhaltswarnung: Erwähnung von Schwangerschaftsabbruch

USA 2023 | Doku | R: Silvia Del Carmen Castaños, Estefanía
Contreras | 78 Min. | engl., span. OmU

ORLANDO, MA BIOGRAPHIE POLITIQUE

Di., 31.10., 19:00 Uhr, Bremerhaven

„Jemand hat mich mal gefragt: ‚Warum schreibst du nicht deine Biographie?‘ Ich antwortete: ‚Weil fucking Virginia Woolf sie schon 1928 geschrieben hat.‘“ So beginnt das viel erwartete, mit dem Teddy Award ausgezeichnete Filmdebüt von Paul B. Preciado, in dem 25 trans* und nicht-binäre Menschen in die Rolle von Woolfs Romanfigur Orlando schlüpfen. Die Grenzen zwischen persönlicher Erzählung und Adaption verschwimmen schnell, als die Orlandos ausgelassene Tanznummern in Wartezimmern choreographieren, innig mit Bäumen knutschen und pathologisierende Psychiater*innen in Schachpartien verwickeln. Mal ernst, mal witzig, aber immer voller Poesie und Widerstandskraft rechnen sie mit dem zwangsbinären System ab und brechen auf in eine queere Utopie.

Nominiert für den QueerScope-Debütfilmpreis!

Inhaltswarnung:

Orlando, My Political Biography | F 2023 | Doku | R: Paul B. Preciado | 98 Min. | frz. OmU

TOUCH ME NOT

Do., 26.10., 22:15 Uhr, Bremen

An der Grenze zwischen Realität und Fiktion begeben sich Laura, Tómas und Christian, die ihre Intimität und (A-)Sexualität erforschen wollen, auf eine emotionale Reise. Wie kann die Balance zwischen Begehren und der Angst vor Kontrollverlust gelingen?

Radikal entblößt Adina Pintilie die seelischen und körperlichen Tabus unserer vermeintlich sexuell befreiten Zeit und scheut sich nicht davor, Menschen mit Angststörungen und körperlicher Behinderung auf dem Weg zu einer erfüllten Intimität zu begleiten.

Wir zeigen den Gewinner des Goldenen Bären auf Wunsch der Debütfilmpreisträgerin, um WHO I AM NOT im Dialog präsentieren zu können. Beiden Filmen ist gemein, dass sie eine ganz eigene Formsprache entwickeln, um ihre Protagonist*innen in ihrer Intimität und Stärke zu porträtieren.

Inhaltswarung: Explizite Sexdarstellung, Stroboskop-Effekte

RO/D/CZ/BG/F 2018 | Experimental | R: Adina Pintilie | 125 Min. | dt., engl. OmU

LES CINQ DIABLES

Fr., 27.10., 17:30 Uhr, Bremen

In einer kleinen Stadt in den französischen Alpen lebt Vicky mit der sehr besonderen Fähigkeit, ungewöhnlich gut riechen zu können. Als die Tante zum ersten Mal zu Besuch kommt, findet Vicky in ihrer Handtasche ein seltsames Fläschchen und entdeckt damit nicht nur einen Familiengeheimnis, sondern auch eine alte, aber nicht vergessene queere Romanze.

Diese Mischung aus Sci-fi und Horror mit Adèle Exarchopoulos (BLAU IST EINE WARME FARBE) wie auch der bisher stärksten Karaoke-Interpretation von Bonnie Tyler war 2022 für die Queer Palm in Cannes nominiert.

Inhaltswarnung: ableistische Sprache; Darstellung von Gewalt, Mobbing, Suizidversuch, Rassismus

The Five Devils | F 2022 | Spielfilm | R: Léa Mysius | 96 Min. | frz. OmU

MOTSTÅNDAREN

Fr., 27.10., 20:00 Uhr, Bremen

Iman ist gezwungen, mit Maryam und den beiden Töchtern aus dem Iran zu fliehen, nachdem ein verheerendes Gerücht die Runde gemacht hat. In ständig wechselnden Geflüchtetenunterkünften in Schweden lebend, sucht Iman nach Möglichkeiten, den Aufenthalt der Familie zu sichern und nimmt dafür eine Karriere als Wrestler wieder auf. Das Leben abseits der Familie bleibt nicht ohne Folgen: Maryam sieht keinen Grund mehr, in Schweden zu bleiben, die Kommunikation zwischen beiden nimmt ab und Iman wird mit den tiefer liegenden Gründen für die Flucht konfrontiert.

Der zweite Spielfilm von Milad Alami ist ein nachdenklich stimmendes Drama, welches den sozialen Druck auf Individuen und die widersprüchliche Gleichzeitigkeit von Freiheit und dem Mangel daran aufzeigt. Mit hervorragender Besetzung, angeführt von Payman Maadi.

Inhaltswarnung: Darstellung von physischer Gewalt, Blut, Suizid
Opponent | S/NOR 2023 | Spielfilm | R: Milad Alami | 119 Min. | schwed., farsi OmU

PASSION

Fr., 27.10., 22:30 Uhr, Bremen

Mit Bondage-Workshop am Samstag (28.10.)

Eine künstlerische Komposition in drei Akten, die BDSM als Mittel zum Empowerment und der Bewältigung persönlicher Konflikte und Herausforderungen zeigt. Maja Borg führt die Zuschauer*innen in eine intime Welt, gefüllt mit Sehnsucht nach liebevollen Schmerzen, die heilende Kräfte in sich tragen, stets begleitet von spirituellen und christlichen Kontexten, die genug Raum für eigene Interpretationen zulassen.

Inhaltswarnung: Darstellung von BDSM, Gewalt

S/E 2021 | Doku | R: Maja Borg | 92 Min. | schwed., span., engl.OmU

BEFORE I CHANGE MY MIND

Sa., 28.10., 15:00 Uhr, Bremen

Es ist 1987 in der kanadischen Provinz Alberta. Robin ist das „new kid“ an der Schule. „Bist Du ein Junge oder ein Mädchen?“ – Robin lässt die Frage in der Luft hängen. Es gibt andere Herausforderungen: in der neuen Umgebung ankommen, Allianzen bilden, das komplexe Verhältnis zum Schulbully Carter in den Griff bekommen und dabei die jugendliche Gefühlswelt navigieren.

Der Film ist das Spielfilmdebüt von Trevor Anderson, inspiriert von der eigenen Jugend. Dabei gelingt es Anderson, einen Coming-of-Age-Film zu drehen, der auf erfrischende Art die Klischees des Genres untergräbt. Robin erfüllt nicht die klassischen Anforderungen an eine queere Hauptfigur und wird dadurch besonders interessant. Inklusive erwachsener queerer Charaktere und eines Schul-Musicals in Cyndi-Lauper-Ästhetik.

Inhaltswarnung: Darstellung von Mobbing
CDN 2022 | Spielfilm | R: Trevor Anderson | 89 Min. | voraussichtlich Englisch mit Deutschen Untertiteln, unter Umständen Englisch mit Englischen Untertiteln

ALL THE COLOURS OF THE WORLD ARE BETWEEN BLACK AND WHITE

Sa., 28.10., 17:30 Uhr, Bremen

Der Lieferfahrer Bambino führt ein geregeltes Leben in Lagos, auch wenn er mit seiner versprochenen Beförderung hingehalten wird. Als er dem Fotografen Bawa begegnet, beginnt er, ihn für einen Fotowettbewerb durch die Stadt zu fahren. Ihre Erkundungen werden länger und immer vertrauter. In einer Gesellschaft, die gleichgeschlechtliche Liebe
tabuisiert und kriminalisiert, entfaltet sich langsam ihr Tanz um einander.

Tope Tedela und Riyo David waren einige der wenigen, die bereit waren, für die Rollen von Bambino und Bawa vor die Kamera zu treten. Dank ihnen hat Babatunde Apalowo (Regie und Drehbuch) in dieser sehr einfühlsamen Liebesgeschichte mit unkonventionellem Happy End eine Hommage an die eigene Heimatstadt geschaffen, die den diesjährigen Teddy Award für den besten Spielfilm erhielt.

Inhaltswarnung: Darstellung homofeindlicher Gewalt, Verbrennung

NGR 2023 | Spielfilm | R: Babatunde Apalowo | 93 Min. | engl., igbo, yoruba OmU

LIFE IS NOT A COMPETITION, BUT I’M WINNING

Sa., 28.10., 20:00 Uhr, Bremen
Mit anschließendem Gespräch mit Julia Fuhr Mann (mit Gebärdendolmetschung)

Wenn die Geschichte von den Sieger*innen geschrieben wird, wo bleiben dann diejenigen, die nie Teil des Spiels sein durften? Der genre-übergreifende Dokumentarfilm von Julia Fuhr Mann begleitet ein Kollektiv queerer Athlet*innen, das sich auf den Weg macht, um diejenigen zu ehren, die von einem Platz auf dem Siegertreppchen ausgeschlossen waren.

Sie treffen u.a. Amanda Reiter, eine trans* Marathonläuferin, die mit den Vorurteilen der Sportveranstalter zu kämpfen hat, und Annet Negesa, eine 800m-Läuferin, die von den internationalen Sportverbänden zu einer hormonverändernden Operation gedrängt wurde. Gemeinsam schaffen sie eine radikale poetische Utopie fernab der starren Geschlechterregeln im Leistungssport.

Inhaltswarnung:

D 2023 | Doku | R: Julia Fuhr Mann | 69 Min. | dt., teilw. engl. OmU

(QUE)EROTISCHE KURZFILMNACHT

Sa., 28.10., 22:30 Uhr, Bremen

Moderation mit Gebärdendolmetschung

Habt Ihr Lust auf einen heißen Start in die Samstagnacht, Darlings? Es wird wieder hot hot hot beim queerfilm festival! Berührend, kinky, verletzlich, wild und auch mal mit Humor geht es durch die queer-erotischen Kurzfilme. Wir wünschen Euch eine lustvolle Nacht, Sweethearts.

Damit Ihr Euch bedürfnisorientiert vorbereiten könnt, weisen wir Euch zwischen den Filmen in kurzen Ansprachen auf den Inhalt der jeweiligen Kurzfilme hin. Dazu verteilen wir vorher Handouts. Außerdem wird es eine längere Pause geben.

Den Po von Jamal Phoenix auf großer Leinwand? Bitteschön! Aber ASS ist deutlich komplexer, denn Jamal und Regisseur Emre Busse konfrontieren uns in GODASSES mit der Beziehung pornografischer Bilder und deren Publikum, dabei versuchen sie sich an einer Neudefinition begehrenswerter Körper.

Verlangen und Fantasie verwischen die Grenzen in PELO DE GATE. Jede*r erforscht den Körper des*der anderen und sich selbst. Wie heiß das zwischen den Liebenden werden kann, erfahren wir im wahrsten Sinne des Wortes durch die Wärmebildkamera in MELTING POINT.

Bob, der Klempner, wird währendessen in PIPES angeheuert, ein kaputtes Rohr zu reparieren, und landet zu seiner Überraschung in einem schwulen Fetisch-Club. In einen glitzernd-rosa Club-Traum locken uns auch die Darsteller*innen von W/HOLE mit dreckigen Gesten und schmutzigen Blicken. Sie erkunden sich mit ihren Händen, ihrem Gesicht und ihrer Zunge. Woanders verwöhnt (eine) FIST, in Latex gekleidet, genussvoll.

WANT ist hot! Sexuell explizite Bilder verwoben mit alltäglichen Momenten geben ein aufschlussreiches, komplexes, ehrliches und sexy Bild von Behinderung. Ebenso entdeckt Kitty durch Seilbondage their Sexualität nach einem Trauma wieder und findet ein Zuhause in dem eigenen fetten, behinderten und braunen Körper in WHAT YOU DIDN´T STEAL FROM ME. Schwarze, Indigene und People of Color aus dem Pornobereich treffen sich zu einem KITCHEN TALK. Weinend, lachend und sich umarmend.

Voraussichtlich 80 Min., inkl. Pause und Ansprachen | versch. Originalsprachen mit Untertiteln

KOKOMO CITY

So., 29.10., 15:00 Uhr, Bremen

Daniella Carter und Dominique Silver aus New York City sowie Liyah Mitchell und Koko Da Doll (†) aus Atlanta sind trans*, Schwarz und Sexarbeiterinnen. Wie bei einem Sleepover erzählen sie D. Smith – verantwortlich für Regie, Buch, Produktion, Kamera, Schnitt und (einen überaus nicen) Soundtrack – von ihrem Leben, ihrer Arbeit, der Gewalt, die sie dabei erfahren, sowie ihrem Platz in der Black Community. Trotz erfolgreicher Karriere als Producerin u.a. von Lil Wayne, Billy Porter oder Katy Perry wurde D. Smith mit Beginn der eigenen Transition aus der Musikindustrie gedrängt. Mittel- und obdachlos, entstand die Idee für den Film aus der Überlegung heraus: Was passiert, wenn ich selbst auch auf Sexarbeit angewiesen wäre? Panorama-Publikumspreis auf der Berlinale.

Nominiert für den QueerScope-Debütfilmpreis

Inhaltswarnung: Erwähnung von Kindesmisshandlung, Trans*morden, Polizeigewalt, sexuellem Übergriff und Anti-Schwarzem Rassismus.

USA 2023 | Doku | R: D. Smith | 73 Min. | engl. OmU

EL CASTILLO

So., 29.10., 17:00 Uhr, Bremen & online

Justina und ihre Tochter Alexia leben in einem geheimnisvollen, halb verfallenen Schloss irgendwo auf dem argentinischen Land. Während Justina sich um die allgegenwärtigen Tiere kümmert und Rindfleisch verkauft, um das Haus zu erhalten, das sie von ihrer ursprünglichen Besitzerin geerbt hat, will Alexia nach Buenos Aires gehen und eine professionelle Formel-1-Rennfahrerin werden. Zudem kommt die Familie der ehemaligen Besitzerin regelmäßig zu Besuch, die die beiden indigenen Frauen weiterhin wie Bedienstete behandelt. Ein Film zwischen Fiktion und Dokumentarfilm, der manchmal Märchen-, manchmal Horroratmosphäre inszeniert.

Inhaltswarnung:

The Castle | ARG/F 2023 | Spielfilm | R: Martín Benchimol | 78 Min. | voraussichtlich Spanisch mit Deutschen Untertiteln, unter Umständen Spanisch mit Englischen Untertiteln

ESTHER NEWTON MADE ME GAY

So., 29.10., 19:00 Uhr, Bremen & online

Es ist 2018: Esther Newton wird der Preis der Association for Queer Anthropology verliehen. Ein Raum voller Menschen klatscht begeistert, eine Person präsentiert stolz ein T-Shirt mit der Aufschrift „Esther Newton Made Me Gay“. Doch wer ist Esther Newton? Bereits in den 1960er Jahren schreibt sie ihre Dissertation über die US-amerikanische Drag-Szene – ein Jahr vor Stonewall, zu einer Zeit, in der dies leicht das Karriere-Aus bedeuten kann – und legt in ihrer jahrzehntelangen Arbeit einen Grundstein für die heutigen Gender- und Queer-Studies.

In diesem Dokumentarfilm geht es um Esther Newtons lebenslange Liebe zur Anthropologie, ihre Zeit in der lesbisch-feministischen Bewegung und ihre zweite große Leidenschaft: das Trainieren von Hunden für Geschicklichkeitswettbewerbe.

Inhaltswarnung:

USA 2022 | Doku | R: Jean Carlomusto | 92 Min. | engl. OmU

DER LANGE KURZFILMERÖFFNUNGSABEND

Di., 24.10., 19:00 Uhr, Bremen | Mi., 1.11., 19:00 Uhr, Bremerhaven

Bremen: Moderation mit Gebärdendolmetschung

In EGÚNGÚN lässt eine Beerdigung zwei Menschen ihre gemeinsame Vergangenheit wieder aufleben. Ein Schwangerschaftstest wirft Zukunftsfragen in GRINDR BABY auf. ARIBADA vereint auf experimentelle Art den Alltag der indigenen Traviesas mit dem Performativen und Traumhaften im kolumbianischen Regenwald. LES LIAISONS FOIREUSES erzählt von den jugendlichen Annäherungsversuchen auf einer Hausparty. In ARE WE THERE YET verhandeln zwei Beziehungspersonen, ob sie der Familie Einblick in ihre Beziehung gewähren wollen. Beruhend auf einer wahren Begebenheit wirft AYOR Licht auf einen mutigen Protest in den Niederlanden der 1970er Jahre. Der Unterwasserfilm THE BEAUTY OF BEING DEAF bricht mit gesellschaftlichen Vorstellungen vom Behindert-Werden. Poetisch und ruhig porträtiert PRAYERS FOR SWEET WATERS das Leben von drei trans* Sexarbeiter*innen aus Südafrika. Als queerer Fiebertraum entlässt uns TANK FAIRY mit Drag, Glitzer und einem Ohrwurm in die Nacht.

Inhaltswarnungen:

Egúngún: Darstellung von Blut, häuslicher Gewalt
Grindr Baby: Thematisierung von Schwangerschaftsabbruch
Les liaisons foireuses: queerfeindliche Äußerungen; Darstellung von Mobbing, Alkoholkonsum
AYOR: Darstellung von Polizeigewalt, Verhörsituation; queerfeindliche Äußerungen
Prayers for Sweet Waters: Darstellung von Suizid, Tod; Erwähnung von Gewalt
Tank Fairy: Darstellung von Mobbing

108 Min. | versch. Originalsprachen mit Untertiteln